Corporate Social Responsibility

«ES IST EIN UNBESCHREIBLICHES GEFÜHL, DEN FLOWTRAIL NACH LANGER PLANUNGS- UND BAUZEIT ENDLICH BEFAHREN ZU KÖNNEN.»

Initiant Flowtrail Schwammhöhe-Glarus

Roman Käslin

Roman Käslin freut sich über das traumhafte Wetter – und noch mehr über die bevorstehende Abfahrt auf dem neuen Flowtrail. Als Initiant war er von Anfang an mit viel Herzblut und Engagement dabei und hat die Entwicklung des Projekts mitgestaltet. Er sieht den Flowtrail als Gewinn für die ganze Region. Voller Euphorie, Freude und Stolz blickt er auf den Trail und ist überwältigt. Für die abwechslungsreiche Freizeitgestaltung – für ein starkes Glarnerland!

Im Gespräch

Seit Ende Mai ist der neue Flowtrail von der Schwammhöhe nach Glarus geöffnet. Die Bike-Strecke spricht dank ihrer vier verschiedenen Einstiege und der abwechslungsreichen Route ganz unterschiedliche Mountainbiker an. Egal ob jung oder alt, einheimisch oder als Tourist – hier findet jeder seine optimale Tour. Ein echter Mehrwert für das Glarnerland!


Roman Käslin, Initiant Flowtrail Schwammhöhe-Glarus

Roman Käslin, was war es für ein Gefühl, als Sie zum ersten Mal den neuen Flowtrail Schwammhöhe-Glarus hinuntergefahren sind?
Das war ein unglaubliches Gefühl, einfach grossartig. Nach so vielen Monaten und Jahren Arbeit, nach unzähligen Hürden und Hindernissen habe ich realisiert, dass wir es geschafft haben. Das war wirklich unbeschreiblich!

Als Abteilungsleiter Freizeit, Sport und Sicherheit bei der Gemeinde Glarus laufen viele Projekte zur Freizeitgestaltung unter Ihnen. Was macht den Flowtrail so besonders?
Mountainbiken hat in den vergangenen Jahren stark an Beliebtheit gewonnen. Die Menschen arbeiten immer mehr in Büros und sitzen den ganzen Tag. Ihre Freizeit und Wochenenden verbringen sie dann gerne draussen in der Natur. Es gibt mittlerweile sehr viele Biker und Bikerinnen hier in Glarus und es kommen auch viele Touristen mit ihren Bikes hierher. Wir haben den Flowtrail für jene gebaut, die das Biken genauso lieben wie ich. Ein kleiner Bub zum Beispiel hat sein ganzes Sparkässeli geleert, um uns sein Erspartes zu sponsern, weil er sich so sehr einen Flowtrail gewünscht hat. Wenn ich solche Geschichten höre, dann geht mein Herz auf. Es macht mich unheimlich stolz, dass wir diesem Buben den Wunsch erfüllen konnten. Und eines Tages werde ich mit meinen Kindern hier hinunterfahren und ihnen sagen: An diesem Projekt hat Dädi mitgearbeitet.


Ist denn der Flowtrail für Kinder geeignet?

Ja! Das macht unseren Flowtrail unter anderem so attraktiv, dass er sowohl für Kinder und Anfänger als auch für Fortgeschrittene und Profis geeignet ist. Es gibt vier Einstiege. Kinder oder noch nicht so geübte Biker können den ersten Einstieg wählen und nur den unteren Teil fahren. Geübtere können einen Einstieg weiter oben nehmen. Und wer will, kann bis ganz nach oben zum Start des Flowtrails auf die Schwammhöhe.


Was ist sonst noch speziell?

Der Trail ist relativ breit. Biker können auf der Breite der Strecke variieren und so stets versuchen, ihre Fahrt zu optimieren. Zudem ist die Natur hier sehr schön, der Blick auf unsere wunderbare Bergwelt ist einzigartig. Man erlebt Natur pur. Es gibt keinen Shuttle, der die Biker hier hochfährt, das muss alles aus der eigenen Körperkraft kommen. Diese Anstrengung vor dem Vergnügen gibt einem ein tolles Gefühl!


Wie erleben Sie die Koexistenz von Wanderern und Bikern?

Da gibt es wenig Probleme. Die Wanderwege wie auch die Strasse werden bergab in Zukunft weniger befahren sein, da mit dem Flowtrail eine attraktive Alternative für die Biker zur Verfügung steht.


Wie ist die Idee entstanden, einen Flowtrail von der Schwammhöhe nach Glarus zu bauen?

Der Initiant ist eigentlich Chrigel Müller. Er hatte die Idee. Ich habe sie dann – bedingt durch meine Arbeit – auf die politische Bühne gebracht. Wir beide waren von Anfang an zu 100 Prozent überzeugt von diesem Projekt und dadurch ist es uns gut gelungen, andere dafür zu begeistern.


Ging das Ganze also problemlos über die Bühne?

Ja, wir hatten auch bei der Baubewilligung keine Einsprachen. Trotzdem gab es einige Hürden zu meistern – immerhin sind seit der ersten Begehung sieben Jahre vergangen. Das ist eher lange für ein solches Projekt.


Was waren die grössten Schwierigkeiten und Hindernisse?

Ich glaube, am Schwierigsten war, es allen Interessengruppen recht zu machen. Da ist der Trailbauer, der möchte einen spannenden und gut fahrbaren Trail bauen. Das war natürlich auch unser Ziel. Und auf der anderen Seite sind die Umweltverbände, die den Wald schützen und eine «Verschandelung der Natur» verhindern möchten. Und dann kommen noch die Förster, Landwirte, Kantonalen Ämter und weitere hinzu. Es gab unzählige Begehungen mit sämtlichen Vertretern, bis alle einverstanden waren. Ich weiss nicht, wie oft wir die Linienführung angepasst haben – manchmal um wenige Zentimeter, manchmal auch um einige Meter. Wir mussten sogenannte Ersatzmassnahmen für die Natur errichten wie beispielsweise Amphibienteiche oder Steinhaufen. Aber ich glaube, am Ende sind jetzt alle zufrieden.


Was war für Sie persönlich das Schwierigste im ganzen Prozess?

Die Hartnäckigkeit. Dranzubleiben. Nicht aufzugeben. Während des Projekts war ich oft fast verzweifelt an den vielen Auflagen. Sich dann immer wieder aufzuraffen und neue Lösungswege zu suchen, das war enorm anstrengend. Aber ich muss auch sagen: Ich glaube, auch dank unserer Gegner ist der Trail so toll geworden. Ihre kritische Sichtweise und konstruktive Kritik haben uns schliesslich auch geholfen, das Beste herauszuholen.


Wie haben Sie die Finanzierung erlebt?

Die finanziellen Mittel waren ziemlich rasch beschafft. Die Initianten haben Sponsoren gesucht, wir von der Gemeinde durften da nicht unterstützen.


Welche Rolle spielte die Glarner Kantonalbank?

Dass wir die Glarner Kantonalbank als Hauptsponsorin gewinnen konnten, war natürlich super. Die Leute sehen, da ist Potenzial, wenn die Bank der Glarnerinnen und Glarner dahintersteht. Das gibt Euphorie und neuen Schub für weitere Sponsoren. Ich finde sowieso super, was die Glarner Kantonalbank alles für unseren Kanton macht. Ohne sie wäre das Glarnerland nicht das, was es heute ist. Die Bank macht unglaublich viel im Freizeitbereich, aber auch für die Entwicklung der Stadt Glarus, für die Bevölkerung und den Tourismus.


Fotografie und Lithografie: Reinhard Fasching, Bregenz